Wir kommen nun, nach dem imperfetto, passato prossimo und trapassato prossimo zur vierten Vergangenheitszeit im Italienischen, dem passato remoto (remoto = fern, der fernen Vergangenheit). Sowohl das passato prossimo wie auch der passato remoto stehen in Opposition zum imperfetto. Schildert dieses Hintergrundhandlungen, parallel verlaufende Handlungen, Handlungen, deren Anfang oder Ende unbestimmt ist, die also an den Rändern ausfransen, so werden mit dem passato prossimo und dem passato remoto abgeschlossene Handlungen geschildert, die aufeinanderfolgen. Klar ist, dass der imperfetto (dies ist ein krasser Unterschied zum deutschen Imperfekt), keine Handlungen schildern kann, die aufeinanderfolgen. Eine Zeitform, die Handlungen als an den Rändern ausfransend schildert, kann keine aufeinanderfolgenden Handlungen schildern. Es ist wohl ohne weiteres verständlich, dass bei der Schilderung einer Handlungskette die eine Handlung beendet sein muss, bevor die andere beginnt. Was ist nun aber der Unterschied zwischen dem passato remoto und dem passato prossimo? Der passato remoto beschreibt eine Handlung als abgeschlossen in abgeschlossener Vergangenheit, der passato prossimo unterstreicht die Bedeutung eines Ereignisses oder einer Handlung der Vergangenheit für die Gegenwart. Bevor wir das nun weiter diskutieren, beschäftigen wir uns erstmal kurz mit dessen Bildung.
Wie immer müssen wir zwischen den drei Typen von Verben unterscheiden und wie immer haben wir einen Stamm, an den wir die Endung anhängen. Unangenehm ist, dass es im passato remoto sehr viele unregelmäßige Verben gibt. Wir haben aber auch schon gesagt, dass Sie in Italien auch hervorragend völlig ohne den passato remoto auskommen, weil er in manchen Gegenden, z.B. in Norditalien, in der gesprochenen Sprache ohnehin kaum benützt wird. Sie können auf ein einfacheres Schema einschwenken, das wir später noch kurz erläutern werden. Aus den oben genannten Gründen stellen wir hier aber erstmal das komplexere System vor.