6.10.2 Gebrauch des Imperfekts im Italienischen |
Imperfekt | ||
- | Beschreibt Handlungen, deren Ende und Anfang nicht interessiert, die also sozusagen an den Rändern ausfransen. => Er war reich, aber zu fett. |
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- | Handlungen, die sich in der Vergangenheit regelmäßig wiederholten. => Sonntags gingen sie immer in die Kirche und anschließend nach Hause, wo sie, begleitet vom Ticken der schweren Standuhr, schweigend ihren Sonntagsbraten aßen. |
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- | Grundhandlungen, die durch eine andere Handlung unterbrochen wurden. => Sein Herz ruhte friedlich eingebettet in einem ruhigen Einfamilienhaus, bis er Maria traf. |
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- | Handlungen, die parallel zueinander verlaufen. Handlungen, die parallel zueinander verlaufen, müssen zwei Bedingungen erfüllen. Sie dürfen erstens nicht punktuell sein und zweitens müssen sie an den Rändern ausfransen, wobei das eine das andere bedingt. Eine punktuelle Handlung franst nicht aus, sie hat ein Ende, zu einer punktuellen Handlung kann eine andere Handlung nicht parallel laufen, ein Satz wie "Während das Auto gegen die Wand knallte, las er ein Buch" ist absurd, weil man kaum mehrer Seiten eines Buches lesen kann, während ein Auto gegen die Wand knallt. Wäre dem so, hätte wir keine Verkehrstoten. Nur andauernde Handlungen können parallel zueinander verlaufen. => Er las ein Buch, während sie schlief. |
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Perfekt | ||
- | Das Perfekt wird dann verwendet, wenn die Auswirkungen einer Handlungen der Vergangenheit für die Gegenwart noch spürbar sind. Man kann auch noch den widerspenstigsten Leser von der Wahrheit dieser Aussage überzeugen, wenn man didaktisch geschickt gewählte Beispiele nimmt. => a) Ich habe meinen Geldbeutel verloren. => b) Ich verlor meinen Geldbeutel. => c) Ich hatte meinen Geldbeutel verloren. Die Sätze a), b) und c) bedeuten nicht das Gleiche. Bei a) sind die Auswirkungen eines Ereignisses der Vergangenheit noch deutlich spürbar, denn er hat den Geldbeutel nicht mehr. b) würde der Deutsche eher nicht sagen, denn hier schwingen die Grundbedeutungen des Imperfektes zu stark mit, möglich wäre "Ich verlor ständig meinen Geldbeutel", dann würde die das Adverb "ständig" den Imperfekt unterstützen, aber so schwingen Bedeutungen mit, zu denen sich kein passender Kontext denken lässt. Bei c) hat er seinen Geldbeutel wieder, es wird eine Handlung beschrieben, die für die Gegenwart keine Bedeutung hat. |
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